Stefan Rettenegger und Nathalie Armbruster siegen im strömenden Regen

FIS-Sommer-Grand-Prix: sportlicher Höhepunkt mitten im Wetter-Tief
Der FIS-Sommer Grand Prix der Nordischen Kombinierer in Oberstdorf war geprägt von sportlichen Highlights und einem kräftigen Wetter-Tief. Zum Springen bei lauen Sommertemperaturen waren mehr als 2500 Besucher gekommen, die sich einen solch spannenden Wettkampf nicht entgehen lassen wollten. Bis zum Ende des Sprungwettbewerbs hielt das Wetter, aber pünktlich zum Start des Rollerski-Rennen der Frauen öffnete der Himmel mit Blitz und Donner seine Schleusen. Der strömende Regen lieferte schwierige Bedingungen für die Sportler und für viele Zuschauer leider das Zeichen zum vorzeitigen Aufbruch. Die Kombiniererinnen und Kombinierer starteten nach einer kleinen Verzögerung dennoch. Am Ende stand bei den Frauen die Deutsche Nathalie Armbruster ganz oben und bei den Männern feierte Stefan Rettenegger seinen ersten Grand-Prix-Sieg.
Nach dem Springen von der Großschanze standen die Aussichten allerdings nur für einen des Oberstdorfer WM-Medaillen-Teams von Trondheim richtig gut: Wendelin Thannheimer hatte sich, wie bereits im Provisorischen Wertungsdurchgang, mit einer stabilen Leistung (130,0 m/160,2 Punkte) den dritten Rang erobert und beim Start zum 7,5-km-Rollerskirennen nur die Österreicher Thomas Rettenegger (134,5 m/165,8 Punkte) und Johannes Lamparter (128,0 m/161,9 Punkte) vor sich. Für Julian Schmid als 13. mit 44 Sekunden Rückstand, Johannes Rydzek auf Platz 19 und 56 Sekunden und Vinzenz Geiger als 21 gar mit einer Minute schienen die Abstände nach vorn auch für das Rennen im Compactformat schon groß. Der Gesamtweltcup-Sieger des letzten Jahres bewies allerdings wieder einmal, was für ein bärenstarker Läufer er ist. Stefan Rettenegger, der von Platz 6 gestartet war und in der letzten Runde auch seinen älteren Bruder kassiert hatte, konnte er zwar nicht mehr einholen, aber mit einem Rückstand von 19,6 Sekunden hatte er sich von Platz 21 bis auf den Silber-Rang nach vorn gearbeitet. Für Wendelin Thannheimer (+28,5 Sek) reichte es für den vierten Platz und Johannes Rydzek war noch auf Platz 7 vormarschiert. David Mach (TSV Buchenberg) mit Rang 9 und Julian Schmid auf dem zehnten Platz sorgten ebenfalls noch für achtbare Ergebnisse.
Bei den Frauen zeigte Nathalie Armbruster, dass sie auch im Sommer die Chefin im Ring ist. Die Weltcup-Gesamtsiegerin des Vorjahres aus dem Schwarzwald war mit einem Sprung auf 120,5 Meter noch hinter Lisa Hirner (AUT), Maria Gerboth (WSV Schmiedefeld) und Heta Hirvonen (FIN) gelandet. Mit einem 17-Sekunden-Rückstand allerdings nicht allzu weit entfernt von der Spitze. Schon in der zweiten Runde hatte sie aufgeschlossen zur Spitze und in der letzten Runde die Österreicherin Lisa Hirner eingeholt. Während Armbruster ihren Vorsprung bis ins Ziel verteidigen konnte, musste Hirner am Ende noch Ema Volavsek den zweiten Platz überlassen. Die Slowenin hatte sich mit einer gewaltigen Laufleistung von Platz 10 im Springen auf Rang 2 gearbeitet.