Strömender Regen, eine Wetterfront mit starken Windböen, eine längere Unterbrechung: da war man froh, dass die Quali zum Auftaktspringen der 70. Vierschanzentournee überhaupt über die Bühne gehen konnte. Trotz der Beeinträchtigungen war es dann doch ein fairer Wettbewerb, in dem sich die Favoriten durchsetzen konnten. Der Sieger heißt Ryoyu Kobayashi. Der Japaner, der vor zwei Jahren den Grand-Slam der Tournee gewinnen konnte, lag am Ende vor Karl Geiger und kassierte damit den 3200-Franken-Scheck für den Quali-Sieger.
Sechs weitere Deutsche konnten sich für das Auftaktspringen an der Schattenbergschanze qualifizieren. Allein Andi Wellinger schaffte es als 51. nicht unter die Besten, ein Schicksal, das ihn mit dem Träger des Gelben Trikots, Karl Geiger, verbindet. Der Oberstdorfer scheiterte auf seiner Hausschanze bei der Tournee als Youngster sogar zweimal als 51. in der Quali.
In diesem Jahr startet Geiger dagegen als einer der großen Favoriten.
Neben ihm präsentierte sich auch Markus Eisenbichler als Sechster stark. Severin Freund, der sich durch gute Leistungen im Conti-Cup einen Startplatz für die Tournee sicherte, war früh dran und stand nach einem guten Sprung lang in der Leaders-Box. Auch Pius Paschke, Stefan Leyhe und Constantin Schmid sicherten ihren Auftritt beim ersten Tournee-Springen.
Karl Geiger: „Der allererste Sprung ist mir ein bisschen danebengegangen. Da hab ich schon gedacht, hui, zu viel Weihnachten gefeiert. Aber die Sprünge danach waren schon wieder okay. Die Bedingungen haben mich gar nicht so gestört, weil ich im Umkleidecontainer gehockt bin. Morgen ist der Wetterbericht auch nicht gut, aber wir können nur Skispringen und darauf müssen wir uns konzentrieren.“
Markus Eisenbichler: „Die Landung war nicht gut. Ich habe zur Zeit ein bisschen Probleme mit der Symmetrie. Das ist noch nicht ganz optimal. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber es ist ein wenig zäh zur Zeit.“
Severin Freund: „Ich habe ja gewusst, dass ich im COC schon ziemlich gut gesprungen bin. Trotzdem bin ich froh, wie ich heute angekommen bin, vor allem nach dem ersten Trainingsdurchgang, denn mit 101 Meter will man eigentlich nicht starten. Ich bin jetzt sehr zufrieden mit dem Tag. Nun schauen wir mal, was so passiert.“
Die deutschen Skispringer starten nach dem K.O.-System in folgenden Paarungen:
Karl Geiger – Victor Polasek (CZE)
Markus Eisenbichler – Mackenzie Boyd-Clowes (CAN)
Severin Freund – Roman Trofimov (RUS)
Stephan Leyhe – Jacub Wollny (POL)
Pius Paschke – Philipp Aschenwald (AUT)
Constantin Schmid – Yukiya Sato (JPN)