Sprunglegende Max Bolkart ist verstorben

Nachruf auf Tourneesieger der Saison 1959/60
Die Vierschanzentournee trauert um eine ihrer Legenden: Max Bolkart aus Oberstdorf, der einzige bayerische Sieger der Vierschanzentournee (1959/60) überhaupt und Ehrenmitglied des Skiclubs Oberstdorf, ist im Alter von 92 Jahren gestorben.
Bolkart zählte neben dem berühmten Oberstdorfer Springer-Trio um Sepp Weiler, Heini Klopfer und Toni Brutscher zu den erfolgreichsten Skispringern in der Nachkriegszeit. Bei seinem Tourneesieg in der Saison 1959/60 rauschte Bolkart nur knapp am legendären Tournee-Grand-Slam vorbei. Er gewann in der Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck, beim Tournee-Finale in Bischofshofen wurde er dann Fünfter. Bekanntlich gelang erst über 40 Jahre später Sven Hannawald das Kunststück, alle vier Springen während einer Tournee zu gewinnen (2001/2002).
„Mit Max verlieren wir die letzte Legende einer beeindruckenden Generation. Durch seine Olympiateilnahmen hat er Oberstdorf und unseren Skiclub in die Welt getragen. Er war ein echter Botschafter für den Skisport“, sagt Georg Geiger, der Vorsitzende des Skiclubs Oberstdorf. Max Bolkart hatte an den Olympischen Winterspielen in Cortina d’Ampezzo (1956, Platz vier), Squaw Valley (1960, Platz sechs) und Innsbruck (1964, Platz 37) teilgenommen. Neben seinem Tourneesieg 1959/60 wurde Bolkart noch zweimal Dritter in der Gesamtwertung der Vierschanzentournee (1956/57 und 1962/63) und viermal deutscher Meister.
Bis ins hohe Alter hinein war Max Bolkart für den Skiclub Oberstdorf und die Tourneefamilie aktiv. Bis vor wenigen Jahren führte er noch VIP- und Besuchergruppen über die Anlagen der Großen Schattenbergschanze und die Heini-Klopfer-Skiflugschanze und sorgte mit seiner Schalmei, einem Holzblasinstrument, bei den Skisprung-Veranstaltungen des SC Oberstdorf für die musikalische Unterhaltung. „Auch diese Auftritte sind legendär und unvergesslich“, sagt Georg Geiger.